Am Montag, den 14. April 2014 hat es einen erneuten Angriff auf das Büro der SPD Tempelhof-Schöneberg in der Hauptstraße 100 gegeben. Dabei wurden ein selbst gefertigtes Schild mit der Aufschrift „Gebt uns unsere Einemstraße zurück!“ sowie weitere Zettel mit Informationen zu Karl von Einem an die Tür des Büros geklebt. Hintergrund der Tat ist die im Dezember 2013 erfolgte Umbenennung der Einemstraße in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße.
„Dies ist ein erneuter Versuch der Einschüchterung und der Behinderung unserer politischen Arbeit vor Ort. Das Kreisbüro der SPD in Tempelhof-Schöneberg ist ein Ort des Austausches mit den Bürgerinnen und Bürgern unseres Bezirks und wir freuen uns über die vielen Besucherinnen und Besucher, die sich über unsere politische Arbeit informieren möchten. Von dem neuerlichen Versuch, unsere Arbeit zu sabotieren, lassen wir uns nicht einschüchtern“, erklärt die Vorsitzende der SPD Tempelhof-Schöneberg, Dilek Kolat.
Mit der Umbenennung der Einemstraße in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße war der Bezirk einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg gefolgt. „Durch die Umbenennung haben wir ein klares Zeichen für mehr Vielfalt und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung in unserem Bezirk gesetzt“, erklärt der Vorsitzende der SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg, Jan Rauchfuß. „Anstelle eines geistigen Wegbereiters des Nationalsozialismus, der Karl von Einem nachweislich war, wird mit Karl Heinrich Ulrichs nun ein Wegbereiter der Gleichstellung und ein Vorkämpfer der Homosexuellen-Bewegung im öffentlichen Raum geehrt.“
Bereits im Februar 2014 war es wiederholt zu Angriffen und Zerstörungen der Ausstellung „Karl Heinrich Ulrichs – In öder Wüste tönt meine Stimme“ im Rathaus Schöneberg gekommen.
„Wir nehmen den Angriff auf unser Büro zum Anlass, unser Engagement für Vielfalt und Gleichstellung noch zu verstärken und unseren Kampf gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und rechtes Gedankengut weiter zu intensivieren“, so Kolat und Rauchfuß abschließend.