Mit einem Informationsstand vertreten war selbstverständlich die Bürgerinitiative Lichtenrade - Dresdner Bahn e.V. - Bahn für die Menschen - Mitglied in der Bundesvereinigung gegen Schienenlärm e.V.. Seit über 16 Jahren streiten die Mitglieder für einen Bahntunnel in Lichtenrade, um die Lebensqualität in diesem Ortsteil zu sichern.
Die „Dresdner Bahn“ war auch spannendes Thema der Podiumsdiskussion mit Andreas Faensen-Thiebes, Schatzmeister des BUND Berlin, und den drei Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneten Renate Künast, Bündnis 90/Die Grünen, Jan-Marco Luczak, CDU, und mir. Unser Moderator Michael Delor wies in seiner Anmoderation daraufhin, dass „wir gegen einen Ausbau der Dresdner Bahn“ sind, „ doch wenn sie kommt muss eine Tunnellösung her“. Vor Ort in Lichtenrade existierten mittlerweile unterschiedliche Positionen zur Bauweise eines Tunnels: Während die BI Dresdner Bahn und alle anderen Initiativen und Vereine sich für einen langen Tunnel aussprechen plädiert das Bürgerforum Lichtenrade für einen kurzen Tunnel. Nun bin ich keine Expertin für Eisenbahntunnelbau. Ob langer Tunnel, ob kurzer Tunnel - das ist nicht die Kernfrage. Die Bahn muss endlich erklären was sie für technische Anforderungen hat, um den Zugbetrieb durchführen zu können. Danach kann geklärt werden welche Tunnelvarianten machbar sind. Als Mitglied der BI Dresdner Bahn unterstütze ich auf jeden Fall eine Bauvariante mit Tunnel! Bekanntermaßen hat die Bahn aber einen Planfeststellungsbeschluss-Antrag gestellt, der die oberirdische Strecke vorsieht.
Mit großer Verwunderung habe ich in dieser Diskussion durch Herrn Luczak gehört, dass Bahnchef Grube in einer CDU-Runde eine Tunnellösung zugesagt habe. Eine solche Aussage hat er mir gegenüber trotz zahlreicher Anfragen weder mündlich noch schriftlich getroffen. Ich bin froh, dass die auf Druck Berlins stattfindenden Gespräche zwischen Bund und Land mittlerweile dazu geführt haben, dass der Bund von der Bahn Kostenabschätzungen für die Tunnelvarianten abfragt. Das Land Berlin ist bereit, einen Teil der Mehrkosten für einen Tunnel zu tragen. Das Land und die den Haushalt Berlins beschließenden Abgeordneten haben aber das Recht, zu wissen um welchen Teil von was an Mehrkosten - 120 Millionen Euro? 400 Millionen Euro? -, es sich handelt. Ich werde weiter nachbohren!
Ihre Mechthild Rawert