Tempelhofer Feld: Wie geht es weiter?

Veröffentlicht am 12.10.2014 in Bezirk

(Artikel aus TS Aktuell, Ausgabe 14, Oktober 2014)

Nach dem Volksentscheid: Tilmann Heuser vom BUND zu Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung

Am 25.5 hat in einer Volksabstimmung die Mehrheit das „Gesetz für den Erhalt des Tempelhofer Feldes“ zur neuen Rechsgrundlage für die Gestaltung und Nutzung des Tempelhofer Feldes gemacht. Laut Gesetz soll ein Entwicklungs und Nutzungsplan für das Tempelhofer Feld durch Bürgerbeteiligung erstellt werden.

Der für die Umsetzung des Gesetzes zuständige Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller (SPD) hat Tilmann Heuser, den Geschäftsführer des Berliner BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) gebeten, den Verständigungsprozess über das Verfahren der Bürgerbeteiligung zu koordinieren. TS Aktuell traf sich mit Tilmann Heuser an einer interaktiven Minigolfbahn, die von internationalen Künstlerprojekt auf dem Tempelhofer Feld eingerichtet wurde

Herr Heuser, der Berliner BUND war nicht Teil des Bündnisses für den Erhalt des Tempelhofer Feldes, hat aber die vollständigen Erhalt des Tempelhofer Feldes unterstützt. Warum konnte ihrer Meinung nach das Gesetz für den Erhalt des Tempelhofer Feldes eine Mehrheit bei der Volksabstimmung erhalten?

Es gab zwei Gruppen, die für das Gesetz gestimmt haben. Es gab Ältere, die noch eine sehr starke emotionale Verbindung mit dem Feld haben, aus der Historie heraus, sowohl in der Dimension Luftbrücke und Tor nach Westen, aber auch im Bezug zur NS-Geschichte. Diese Gruppe kennt teilweise das Feld garnicht in seiner heutigen Gestalt. Und es gab die Jüngeren, die das Feld erlebt haben als Ort, wo man ganz andere Möglichkeiten der Erholung und der sportlicher Betätigung hat, wo Naturschutz und Freizeit wirklich wunderbar zusammengebracht werden können. Das ist das Einzigartige und das Besondere hier auf dem Tempelhofer Feld. Zum einen die unfassbare Weite und eben diese riesen Wiesenlandschaft, die einen hohen ökologischen Wert mit ihrer Bedeutung für die umliegenden Wohngebiete im Sinne von Stadtklima hat.

 

Welche Rolle werden Sie jetzt spielen?

Es ist jetzt die Ziel- und Aufgabenstellung mit dem anstehenden Entwicklungs- und Pflegeplan das Gesetz mit Leben zu füllen und es ist die Vorgabe, dass für den Entwicklungs- und Pflegeplan mit größtmöglicher Bürgerbeteiligung zusammengearbeitet wird. Ich war schon überrascht, dass mich Michael Müller angerufen und gefragt hat, ob ich das mache. Ich dachte mir dann, dass bespielhafte Bürgerbeteiligung, eine gemeinsame Planung, die eigentlich weiter geht als eine klassische Bürgerbeteiligung, vom Inhalt her zu den Themen des BUND passt. Wir haben immer gesagt, Bürgerbeteiligung muss anders laufen. Wir haben auch immer entsprechende Vorschläge gemacht. Jetzt müssen wir zeigen, dass es funktionieren kann. Aufgabe ist jetzt erstmal gemeinsam zu überlegen, wie wir das am besten machen. Wie kann man das Verfahren so gestalten, dass wirklich alle, und zwar jeder der will, auch mitarbeiten kann, aber dann auch die Ideen und Vorschläge breit diskutiert werden. Und schließlich sollen wir auch relativ zügig zu einem Ergebnis kommen.

 

Also jetzt wird erst mal das Verfahren erarbeitet, unabhängig von der eigentlichen inhaltlichen Erarbeitung des Plans?

Ja, insgesamt ist klar, es geht darum, das Tempelhofer Feld zu schützen und die Randbereiche sinnvoll zu ergänzen. Es geht um die Frage, wie schafft man es in Zukunft gemeinsam das Feld zu managen in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung und hier ein bürgerschaftliches Engagement auf diesem Tempelhofer Feld zu ermöglichen, so wie hier das Kunstprojekt mit Minigolf oder andere Pioniernutzungen. Das heißt, wirklich durch Freizeit, Sport und Erholung den Wert zu erhöhen für Zielgruppen, gerade ältere Menschen, die hier noch nicht so stark vertreten sind, und auch die Aufenthaltsqualität für Kinder zu erhöhen,

 

Besteht die Gefahr, wenn es jetzt um Bürgerbeteiligung geht, dass die alten Fronten von vor der Volksabstimmung wieder aufbrechen?

Es ist die klare Entscheidung des Senators Michael Müller, es soll jetzt dieses Gesetz umgesetzt werden. Und zwar so wie es im Gesetz steht. Also es gibt keine Diskussion darüber, wie kann man das Gesetz ändern, um bestimmte Nutzungen zu erlauben. Es geht erst einmal darum, das Gesetz umzusetzen und in diesem Rahmen einen Entwicklungs- und Pflegeplan zu erarbeiten. Und es geht darum diesen gesetzlichen Auftrag zügig umzusetzen, und zwar so dass hier etwas passiert. Jetzt geht es also darum gemeinsam dieses Angebot aufzugreifen, und das Gesetz mit leben zu erfüllen.

 

Ist es Zweck des Gesetzes das Tempelhofer Feld in einer bestimmten Form auf Dauer zu etablieren und die Diskussion um eine Randbebauung zu beenden?

Ja. Es geht darum, die Chance das Tempelhofer Feld zu definieren und so attraktiv zu machen, dass niemand auf die Idee kommt, das sei eine Brache. Das war ja die Wahrnehmung von vielen, die gesagt haben, das kann man auch bebauen, das sei eine riesen Brachfläche. Wenn das Tempelhofer Feld auch weiterhin für die Berliner seine besondere Bedeutung hat, wird keiner auf die Idee kommen, zu sagen, jetzt knappsen wir doch noch was ab.

 

Hier die Ausgabe der »TS aktuell« als PDF zum Download

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