am Mittwoch, dem 15. Mai um 19 Uhr präsentiert Bernd von Kostka sein Buch "Ferien vom Kalten Krieg – Die Kinderluftbrücke 1953-1957" mit anschließendem Gespräch in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mehr als 10 000 dünne, hungrige Kinder wurden ab 1953 von den Amerikanern in den Sommerferien nach Westdeutschland geflogen und bei deutschen und amerikanischen Familien aufgepäppelt. Acht Kilo Gewichtszunahme in sechs Wochen war ein Rekord. Ein Flüchtlingsstrom von unglaublichem Ausmaß ergoss sich aus der ehemaligen DDR in die Bundesrepublik. West-Berlin stellte für viele das Tor zur Freiheit dar, das allein im Jahr 1953 etwa 300 000 Flüchtlinge nutzten - eine unvorstellbare Belastung für die Stadt, den Senat, die Bürger und in erster Linie natürlich für die Flüchtlinge, unter ihnen viele Kinder. Eine Reihe von Organisationen halfen den bedürftigen Kindern in der Stadt, damit diese unbeschwerte Ferien vom Kalten Krieg erleben konnten. Deutlicher als bei der Berliner Luftbrücke 1948/49 war bei der Kinderluftbrücke das Engagement von einem humanitären Gedanken getragen, auch wenn die politischen Umstände dieser Zeit die eigentliche Ursache für die Probleme darstellten.
Bernd von Kostka wird dieses in Vergessenheit geratene Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte in seinem Vortrag mit Bildern und Zeitzeugenberichten beleuchten und seine Ausführungen im anschließenden Gespräch mit Bettina Effner (Leiterin Erinnerungsstätte) vertiefen und ergänzen.
Ferien vom Kalten Krieg - Die Kinderluftbrücke 1953-1957
ISBN 978-3-86368-090-9, 64 Seiten, 59 Abb., 17 x 24cm, Broschur, 7,80 Euro
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde
Marienfelder Allee 66/80
12277 Berlin