13.10.2022 in Allgemein von SPD Tempelhof-Schöneberg
Mehr bezahlbarer Wohnraum für Tempelhof-Schöneberg
Kevin Kühnert ist SPD-Generalsekretär und Bundestagsabgeordneter für Tempelhof-Schöneberg
In vielen deutschen Städten explodieren die Mieten. Besonders betroffen sind Großstädte wie Berlin – und somit auch Tempelhof-Schöneberg. Bezahlbarer Wohnraum wird hier immer knapper, wir alle kennen das Problem.
Wenn man sich die Frage stellt, was wir dem entgegensetzen können, lohnt ein Blick in unser Grundgesetz. Dort heißt es in Artikel 14: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen. “ Unsere Verfassung schafft damit das Fundament für einen Wohnungsmarkt, bei dem das Gemeinwohl im Mittelpunkt steht. Die SPD teilt diesen Ansatz. Deshalb setzen wir uns im Bundestag mit konkreten Vorschlägen für einen sozialeren Wohnungsmarkt ein. Wir wollen Wohnraum fördern und schaffen, der nicht der Gewinnmaximierung, sondern einem guten nachbarschaftlichen Miteinander dient.
Unser Konzept dafür ist die neue Wohngemeinnützigkeit. Diese wird ermöglichen, dass Bauherren auf der Grundlage sozialer Regeln neuen Wohnraum schaffen oder existierenden Wohnraum erschwinglich anbieten, sodass dieser für breite Schichten der Bevölkerung gut bezahlbar ist. Eine Voraussetzung für die Gemeinnützigkeit könnte sein, dass die zur Verfügung gestellten Wohnungen dauerhaft mindestens zehn Prozent unter der ortsüblichen Vergleichsmiete vermietet und insbesondere denen zur Verfügung gestellt werden, die es auf dem Markt besonders schwer haben: Familien, Alleinerziehende, Studierende, Rentnerinnen und Rentner.
Vermieter, die sich der Gemeinnützigkeit rechtsverbindlich verschreiben, haben natürlich auch etwas davon. Etwa durch steuerliche Vorteile oder durch die bevorzugte Vergabe von Bauland. Das bietet Planungssicherheit, macht den Wechsel ins gemeinwohlorientierte Vermietertum attraktiv und verschiebt die Gewichte auf dem Mietmarkt von der Profit- zur Gemeinwohlorientierung - ohne Zwang, sondern schlicht mit bestechenden Argumenten. Die Wohngemeinnützigkeit wird so dauerhaft dafür sorgen, dass sich Mieterinnen und Mieter in Tempelhof-Schöneberg und anderen Kiezen in Deutschland auf die Befriedigung des zentralen Bedürfnisses nach einem bezahlbaren Zuhause verlassen können.
11.10.2022 in Allgemein von SPD Tempelhof-Schöneberg
Lars Rauchfuß, Mitglied des Abgeordnetenhauses
Wer in Berlin eine Wohnung sucht, beißt auf Granit. Der Markt bietet zu wenig Wohnraum und die Mieten sind hoch. Deshalb sind der Neubau und der Mieter*innenschutz immer noch Top-Thema in der Stadt.
Das Land hat inzwischen alle zur Verfügung stehenden Instrumente für den Mieter*innenschutz genutzt und sogar den "Mietendeckel" ausprobiert, den das Verfassungsgericht wegen fehlender Landeskompetenz kassiert hat. Im Abgeordnetenhaus bemühen wir uns, kreative, neue Maßnahmen in den Blick zu nehmen, um die Mieten zu dämpfen, darunter das Konzept einer sogenannten "Mietensteuer" oder die Einführung von Marktzugangsbeschränkungen. Beides mit dem Ziel, überhöhte Mieten abzuschöpfen oder wuchernde Vermieter*innen gleich ganz aus dem Markt rauszuhalten.
Einfacher wäre es, wenn der Bund seiner Verantwortung nachkäme und eine wirksame Mietpreisbremse einführen oder den Ländern eine Regelungskompetenz zuerkennen würde. Beides scheitert an der FDP! Bleibt der Bund untätig, könnte in Berlin die per erfolgreichem Volksentscheid geforderte Vergesellschaftung das letzte verbleibende Mittel sein, zum Schutz der Mieter*innen politisch einzugreifen.
08.10.2022 in Allgemein von SPD Tempelhof-Schöneberg
Neue Wohnungen und Gewerberäume: Planen und die Folgen im Blick behalten
Von: Angelika Schöttler, stellv. Bezirksbürgermeisterin und Stadträtin für Stadtentwicklung und Facility Management
Als Stadträtin für Stadtentwicklung sieht man viele Baustellen und spricht mit den Projektentwickler:innen, was demnächst entstehen soll. Für Tempelhof-Schöneberg sind das viele Wohnungen und Gewerbeeinheiten. Wohnen und Arbeiten soll nebeneinander in Tempelhof-Schöneberg möglich sein.
Ein bereits weit fortgeschrittenes Wohnungsbauprojekt ist die Friedenauer Höhe am Innsbrucker Platz in Friedenau. Hier entstehen insgesamt 1373 Wohnungen, davon 245 mietpreisgebunden, aber auch 195 Eigentumswohnungen. Die ersten Gebäude sind bereits bezogen, bei anderen stehen noch die Kräne.
Ein ebenso großes Projekt ist zurzeit in der Planungsphase: die Marienhöfe. Das große Areal in Tempelhof an der Röbling- und Attilastraße soll möglichst bald bebaut werden. Es entstehen hier ca. 730 Wohnungen, 300 Plätze für Geflüchtete und ca. 90.000 qm Gewerbeflächen. Ein Stadtquartier zum Wohnen und Arbeiten mit viel Grün zur Erholung und Durchwegung für Fußgänger:innen und Fahrradfahrende. Hier wird ganzheitlich gedacht und nachhaltig gebaut. Das Quartier wird weitgehend vom motorisierten Verkehr befreit und alles über eine große Tiefgarage erschlossen. Noch ist der Bebauungsplan im Bezirk in Arbeit. Der Bauantrag ist aber bereits gestellt und wird geprüft. Das Bauvorhaben ist dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt und die weitere Bearbeitung von der Bezirksverordnetenversammlung gebilligt worden. Damit gehen die Genehmigungsverfahren zügig voran, damit möglichst bald begonnen werden kann zu bauen.
Aber auch im Süden des Bezirks wird geplant und gebaut. Gerade wurde die Baugenehmigung für das Stadtquartier rund um die Alte Mälzerei in Lichtenrade erteilt: das Lichtenrader Revier. Hier entstehen 202 Wohnungen, davon 78 öffentlich gefördert und damit preisgebunden. Auch hier entstehen Stadtplätze, Nahversorgung und Grünanlagen. Die Alte Mälzerei hat mit der öffentlichen Bibliothek, Angebote der Musikschule und Volkshochschule und einem Kinder- und Jugendmuseum schon für gute Infrastruktur für den Süden von Tempelhof-Schöneberg gesorgt. Denn nicht nur Wohnungen und Gewerbe müssen entstehen, sondern auch die Infrastruktur muss mitwachsen.
Für alle Wohnprojekte werden deshalb auch entsprechend ihrer Größe Spielplätze, Schulplätze und Kindertagesstättenplätze mitgeplant und mitgebaut. Auch daran beteiligen sich die Investoren des Wohnungsbaus. Für das Entstehen der Schulplätze ist der Bezirk, konkret meine Abteilung Facility Management, im Zusammenspiel mit dem Schulbereich zuständig, wobei wesentliche Finanzierungen auch vom Land Berlin kommen müssen. Denn über den Bedarf der Neubauprojekte hinaus sind die Schüler:innen-Zahlen ansteigend, so dass weit mehr Schulplätze entstehen müssen als es Neubauprojekte gibt. Auch dafür wird auf landeseigenen Grundstücken entsprechend geplant und gebaut.
Zwar noch etwas in die Zukunft geblickt, aber schon in Planung ist die Neue Mitte Tempelhof. Hier entstehen neben Neubauten für die vorhandene Infrastruktur wie Bibliothek, Schwimmbad und Polizei auch zusätzlicher Raum für die Bezirksverwaltung und zusätzlich 500 Wohnungen. Die vielen Baukörper werden in verschiedenen Bauphasen wachsen.
Das alles wird in den nächsten 10 Jahren realisiert. Denn Bauvorhaben sind keine Sprinter- sondern Marathonlaufstrecken mit vielen Planungs- und Genehmigungsphasen bevor die Bauphase beginnt. Bis zur Baugenehmigung müssen alle Planungen abgeschlossen sein, damit das Bauvorhaben gelingt, den Vorschriften entspricht und sich in seine Umgebung integrieren kann. Dazu zählen die Bauten genauso wie die entstehende Infrastruktur und auch das voraussichtliche Verkehrsaufkommen sowie die Auswirkungen auf die vorhandene Natur und das Klima. Das haben wir im Blick.
29.09.2022 in Allgemein von SPD Tempelhof-Schöneberg
Bericht der Kreisdelegiertenversammlung am 17. September mit Schwerpunkt Wohnen und Bauen
Von Volker Warkentin (und Redaktion)
Die Baupreise schießen durch die Decke, die Mieten steigen ins Unermessliche, die Zinsen weisen erstmals seit der Finanzkrise zu Anfang des Jahrtausends wieder nach oben und verteuern mit der Inflation das Bauen weiter. Als ob das noch nicht reichte, drohen saftige Tariferhöhungen beim Strom und vor allem beim Gas, was die Energiekosten zur
„zweiten Miete“ aufblähen könnte. Und beim Gegensteuern gilt es, die Klimaziele für die in Richtung 3,9 Millionen Menschen wachsende Stadt nicht aus den Augen zu verlieren.
In diesem Spannungsbogen bewegte sich am 17. September die KDV Tempelhof-Schöneberg, die inhaltlich ganz dem Thema Bauen und Wohnen gewidmet war. Diesen Schwerpunkt betonten die beiden Kreisvorsitzenden Wiebke Neumann und Lars Rauchfuß in ihrer Begrüßung.
Als fachkundige Referent*innen setzten SPD-Generalsekretär und Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneter Kevin Kühnert, Bausenator Andreas Geisel und Stadtentwicklungs-Stadträtin Angelika Schöttler die etwa 100 Delegierten ins Bild.
„Bauen, bauen, bauen“, lautete das Rezept der drei Redner*innen, damit das Wohnen in der Stadt auch für Normalverdienende erschwinglich bleibt. Für den Bund haben SPD, Grüne und FDP für diese Legislaturperiode den Bau von 400.000 Wohnungen, darunter 100.000
Sozialwohnungen vereinbart. Und in der Mieterstadt Berlin sollen nach dem Willen von R2G bis 2030 ebenfalls 400.000 Wohnungen entstehen, darunter 100.000 sozial geförderte Einheiten.
Doch in der Hauptstadt wurden 2021 selbst bescheidene Ziele verfehlt.
Statt 5000 Sozialwohnungen zu genehmigen habe die damals von der Linken geführte Senatsverwaltung für das Bauwesen nur knapp 1500 Einheiten gestattet, so Geisel. Die Linke habe es abgelehnt, Staatsgeld für private Bauvorhaben freizugeben. Dabei sei die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner um „zweimal Potsdam“ gewachsen.
Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, den Berliner Mietendeckel zu kippen, sind nun kreative Ideen gefragt. So brachte Geisel die Umwidmung von Abschnitten der Autobahnen A103 und A104 für den Städtebau ins Gespräch.
Kühnert warf dem Koalitionspartner FDP vor, bei der vereinbarten Kappungsgrenze für Mieten
in Regionen mit einem problematischen Wohnungsmarkt zu bremsen. Nach der geltenden Regelung dürfen Mieten in diesen Gebieten in drei Jahren um 15 statt generell um 20 Prozent steigen. Die Ampelkoalition hat vereinbart, die niedrigere Kappungsgrenze auf elf Prozent zu senken.
Generell kritisierte Kühnert, in der Gesellschaft gebe es zu viele Kräfte, „die nicht wollen, dass gebaut wird.“ Das könne und werde die SPD nicht hinnehmen.
Rund um das Thema Bauen und Wohnen wurden im Anschluss an die Diskussion auch Anträge beschlossen, die sich mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und der Wohnraumversorgung befassen.
Alle Anträge der KDV sind hier zu finden: https://kdv.spd-tempelhof-schoeneberg.de/veranstaltungen/kdv-17-09-2022/
14.08.2022 in Abteilung
Klimawandel, Wassermangel, Hitzewelle: Amphibien in Marienfelde akut gefährdet
Ein Juli-Abend im Landschaftspark Marienfelde, die Sonne steht schon tief über dem Wechselkrötenteich. Üblicherweise setzen zu dieser Zeit die heimischen Lurche zu ihren allabendlichen Konzerten an, Libellen schwirren im Paarungsrad durch die Luft und Wasserläufer springen blitzschnell über die Wasseroberfläche. Stattdessen ist es nun totenstill. Nur ein paar Steine knirschen bei jedem Schritt durch das mannshohe Schilf. NaturRanger Björn Linder steht mitten im Teich – auf dem Trockenen. Auch auf der Feuchtwiese, die den Teich umsäumt, überwiegen vergilbte Gräser. Der Boden ist fest und gibt kaum nach. Der Lebensraum von unzähligen gefährdeten Amphibien- und Insektenarten, Wasserpflanzen und weiteren Organismen existiert nicht mehr. Wildtiere, wie u.a. die Wildschweine wühlen am ehemaligen Gewässergrund nach Wasser.
„Die Trockenheit wird bleiben“
„Der Klimawandel ist längst bei uns angekommen“, sagt der Natur- und Landschaftspfleger, der seit 2007 die Naturschutzmaßnahmen in Marienfelde im Auftrag des Bezirks Tempelhof-Schöneberg betreut. „Wir müssen sofort handeln. Denn die Trockenheit ist kein Ausnahmephänomen mehr, sie wird wohl bleiben.“ Das Problem ist noch nicht offenkundig genug, weil die Teiche mit Naherholungsfunktion - wie beispielsweise unsere Dorfteiche - künstlich bewässert werden. Die natürlichen, nacheiszeitlichen Pfuhle und ehemaligen Entwässerungsgräben im Berliner Südwesten dagegen führen wegen der anhaltenden Trockenheit seit Wochen kein Wasser mehr. Genau das sind allerdings die Rückzugs- und Fortpflanzungsräume für stark bedrohte und deshalb streng geschützte Arten wie den Moorfrosch, die Knoblauchkröte und die Wechselkröte: Hier kann der Laich sich entwickeln und Kaulquappen zu Landexemplaren reifen, die das Gewässer nach wenigen Wochen verlassen.
Trocknet jedoch das Laichgewässer vollständig aus, wie es in unserer Region wiederholt seit einigen Jahren vielfach passiert, sterben ganze Generationen von Amphibien vollständig aus. Mit ihnen verschwindet eine Vielzahl an Arten im Nahrungsgefüge, bis hin zum Erlöschen ganzer Ökosysteme. Ohne Wasser keine Algen und Mikroorganismen, von denen sich die Kaulquappen ernähren. Auch keine Insekten, beispielsweise Libellen, die ihre Eier an den Unterseiten der Blätter oder Stängeln von Wasser- und Sumpfpflanzen ablegen und dann mehrjährig als Larve im Wasser leben. Ihre Lebens- und Nahrungsgrundlagen trocknen schlicht aus. „Wir erleben gerade das Artensterben vor unserer eigenen Haustür“ so der Ranger. „Handeln wir gemeinsam - zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt.
Rettung in letzter Minute
Denn der Ranger wäre nicht der Ranger, wenn er dabei tatenlos zugesehen hätte. „Wir haben schließlich eine Verantwortung im Arten- und Tierschutz“, ist er überzeugt. Als sofortige Nothilfe hat er letzte Laichballen und Kaulquappen der stark gefährdeten Moorfrösche, Knoblauchkröten, Wechselkröten und Kammmolchen gesichert, kurz bevor der Wechselkrötenteich im Landschaftspark vollständig ausgetrocknet ist. Vorherige Maßnahmen zur Bewässerungen waren erfolglos geblieben. Die Tiere wurden zur einstweiligen Inobhutnahme in einen geschützten Bereich auf die Naturschutz- und Rangerstation gebracht. Björn Lindner überwacht und füttert die Exemplare seitdem täglich gemäß ihrem Entwicklungsstadium und sichert so das Überleben der aufgenommenen Lurche in Kunststoffboxen. Je älter die Tiere, desto größer die Boxen und desto umfangreicher die Bereitstellung eines künstlich geschaffenen (Über-)Lebensraums. Etwa drei Jahre dauert es, bis aus dem Laich geschlechtsreife Frösche und Kröten werden. Drei weitere Jahre, in denen Hitzewellen, Wassermangel und Verlandung der Gewässer drohen. Die geretteten Tiere nach diesem Sommer einfach auszuwildern, wäre also keine nachhaltige Lösung, sondern nur eine Hinauszögerung ihres Schicksals. Der Ranger plant deshalb, Teile der Population auch künftig in kontrollierten geschützten Freiraumanlagen zu belassen, dann reproduktionsfähige Tiere in dauerhaft gesicherten Biotopen wieder auszuwildern, die Bestände zu überwachen und in den nächsten Jahren erneut Exemplare bedarfsgerecht abzusammeln, um die Fortpflanzung zu sichern und diese Praxis als Kreislauf zu etablieren. Der technische, personelle und finanzielle Aufwand für so ein „Arche-Projekt“ ist enorm, aber der Schaden, der entstehen würde, hätte der NaturRanger nicht reagiert, wäre ungleich höher. Die fachliche Notwendigkeit wird auch von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde gesehen. Der anerkannte Naturschutzverband will den Ranger Lindner in seinem Bemühen unterstützen. Auch die bezirkliche Naturschutzbehörde sieht unmittelbaren Handlungsbedarf beim Erhalt und der Wiederherstellung von Gewässern als Fortpflanzungsraum für Amphibien, der am stärksten vom Aussterben bedrohten Wirbeltierklasse.
Bedrohte Arten haben keine Geduld
„Wer wartet, verliert“, stellt Lindner fest. „Wir müssen endlich in die Umsetzung kommen, nicht nur reden!“ Dass der Klimawandel Anpassungsmaßnahmen auf allen Ebenen erfordert, sei lange bekannt. „Wir können es uns jetzt schon nicht mehr leisten, Regenwasser in der Kanalisation verschwinden zu lassen. Berlin braucht nicht nur singulär, sondern überall Versickerungsflächen und Auffangbecken für die Starkregenereignisse, um das Wasser gezielt zu verwenden, wenn es gebraucht wird.“ Dass die „Schwammstadt“ Berlin nach wie vor ein Zukunftsbegriff und kaum im Alltag als dringende Notwendigkeit auch zum Flutwasserschutz angekommen ist, verwundert ihn. „Unsere heimischen Arten haben keine Geduld – sie sterben aus, während wir immer noch planen.“
Dabei hatte sich der Berliner Senat bereits im Jahr 2012 mit der Strategie zur Biologischen Vielfalt verpflichtet, insbesondere die Bestände seltener und gefährdeter sowie anderer naturschutzfachlich bedeutsamer Arten zu sichern. Die nötigen Anpassungen sind eine gewaltige Querschnittsaufgabe für die gesamte Stadtverwaltung. Allerdings ist neben einer stadtplanerischen Internalisierung auch ein ehrliches Umdenken der Menschen, die in dieser Stadt leben, nötig. Naturschutz ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern konkretes Handeln im Alltag. In der aktuellen Hitzeperiode zum Beispiel in der Frage, wie oft ein Auto in die Waschanlage gefahren werden muss oder ob Außenpools für den Garten mit etwa viereinhalb Metern Durchmesser und einem unvorstellbaren, aber durchaus üblichen Fassungsvermögen von 20.000 Litern Wasser wirklich zeitgemäß sind.
Lobby für Amphibien als Bio-Indikator für eine gesunde Umwelt
Unser Wasserbrauch ist inzwischen nicht nur eine Frage des Geldes, sondern vor allem eine Frage der Solidarität mit den nachfolgenden Generationen. Björn Lindner ist deshalb seit mehr als 15 Jahren nicht nur dem Naturschutz und der Landschaftspflege, sondern auch der Umwelt- und Naturbildung verpflichtet. Täglich erfahren auf der Station schon die Kleinsten, wie wertvoll das Naturerlebnis in der Stadt ist. Kitagruppen und Schulklassen erleben und lernen im „Grünen Klassenzimmer“ gleichermaßen, dass der Mensch ohne die Vielfalt und Leistung der Natur selbst in einer Stadt wie Berlin leben kann. „Wir Menschen müssen aus eigenen egoistischen Gründen begreifen, dass wir in einer Beziehung zur Natur stehen, die unsere Lebensgrundlage darstellt und alles seine Wechselwirkungen hat“, sagt der Ranger. Lindner hofft, dass die Wechselkröte - der „Lurch des Jahres 2022“ - und die prekäre Situation seiner Artgenossen dazu beiträgt, ein Bewusstsein bei den Berlinerinnen und Berlinern für den akuten Handlungsbedarf zu schaffen. Er wünscht sich nicht nur eine öffentliche Debatte über notwendige städteplanerische Maßnahmen zum Schutz der bedrohten Arten, sondern auch eine konkrete Verhaltensänderung: Jeder Mensch kann seinen Beitrag leisten, egal, ob groß oder klein. Unsere StadtNatur braucht alles, bloß kein „Weiter so“.
Das Arche-Projekt für die Amphibien auf der Naturschutzstation Marienfelde freut sich über Unterstützung für Material und Futter:
Spendenkonto: Naturwacht Berlin e.V., DE52100900002660159013
*Eine gekürzte Fassung dieses Beitrags erscheint in der aktuellen Ausgabe der TSaktuell.
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Wer die SPD Lichtenrade-Marienfelde unterstützen möchte kann sich natürlich jederzeit aktiv einbringen. Wir freuen uns aber auch über jeden Euro, der uns bei unserer Parteiarbeit hilft.
Wir bestreiten unsere politische Arbeit mit ehrenamtlichen Mitgliedern und deren Beiträgen. Zusätzliche Spenden fließen ausschließlich in unserer politische Arbeit. Damit finanzieren wir Veranstaltungen, Materialien, und stellen Informationen bereit, um politische Teilhabe für alle Menschen in Lichtenrade und Marienfelde zu ermöglichen.
Spenden können auf das Konto
SPD-LV Berlin, Abteilung Lichtenrade
IBAN: DE52 1009 0000 2454 2380 04
BIC: BEVODEBBXXX
bei Angabe des Namen und der Adresse wird selbstverständlich eine Spendenquittung ausgestellt.
20.03.2023, 19:00 Uhr AfA · Offene Vorstandssitzung
22.03.2023, 15:00 Uhr AG 60plus Mitgliederversammlung
Thema: Das Gesundheitsystem – Finanzierung – Versorgung – Personal
22.03.2023, 19:00 Uhr Jusos Mitgliederversammlung
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